Wichtiger Schritt für gemeinsame KI-Prüfkriterien in Deutschland – Zusammenarbeit zwischen führenden Organisationen gestartet

Neu gegründete Initiative MISSION KI entwickelt Gütesiegel für Künstliche Intelligenz

Presseinformation /

Innovation fördern und das Vertrauen in Künstliche Intelligenz (KI) stärken: Auf dem Weg hin zu einem flächendeckenden, verantwortungsvollen Einsatz von KI-Anwendungen setzt die Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation in die Datenökonomie (NITD) auf eine besondere Zusammenarbeit. Bundesminister Volker Wissing kündigte auf der KI-Konferenz »Fueling European Innovation with AI« in Mainz die Initiative MISSION KI an. Die Angebotspartnerschaft aus führenden Expert*innen im Bereich KI-Prüfung und -Zertifizierung wird KI-Qualitäts- und Prüfstandards entwickeln, erproben und darauf aufbauend ein freiwilliges KI-Gütesiegel etablieren.

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Von links: Peyman Khodabakhsh, Leitung MISSION KI, Bundesminister Volker Wissing, Hendrik Reese, Partner für Responsible AI und Projektverantwortlicher bei PwC Deutschland

»Ich möchte die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz in Deutschland stärken. Dafür brauchen wir in Europa eine vernünftige KI-Regulierung: Innovationsoffenheit statt Technologieverbote und Standards, die international anschlussfähig sind. Parallel dazu müssen wir auch in unserem Land bessere Rahmenbedingungen für digitale Innovationen schaffen. Dazu wollen wir mit dem Projekt MISSION KI beitragen, indem wir die Entwicklung von qualitätsvollen KI-Produkten unterstützen. ‚AI made in Germany‘ kann ein internationaler Wettbewerbsvorteil werden, wenn wir es unseren heimischen KI-Unternehmen erleichtern, hochwertige, sichere und leistungsstarke KI-Anwendungen auf den Markt zu bringen«, sagt Wissing.

Manfred Rauhmeier, Geschäftsführer der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – ergänzt: »MISSION KI tritt an, um Voraussetzungen und Wachstumschancen für ein KI-Ökosystem des Vertrauens und der Exzellenz in Deutschland und Europa zu schaffen. Das Ergebnis muss nutzbar, verhältnismäßig und anpassungsfähig sein. Führend zu sein (auch in der Regulierung) bedeutet, Chancen zu ermöglichen, Risiken einzugehen, zu lernen und sofort anzupassen. Es gilt also, ein faires Gleichgewicht zwischen Innovation und Regulierung zu finden. Dafür bringen wir mit dem AI Quality & Testing Hub, CertifAI, Fraunhofer IAIS, PwC Deutschland, dem TÜV AI Lab sowie dem VDE, die besten Partner zusammen. Gemeinsam bringen sie ihre umfassende Expertise ein.«

Klare Standards als Antwort auf Sicherheitsfragen

Die MISSION KI bündelt die Kompetenzen aus Wissenschaft, Beratung, Normierung sowie Prüfung und verstärkt damit auch den dringend erforderlichen Austausch zwischen den einzelnen Fachbereichen: »Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ist es wichtig, dass KI-Systeme nachweisbar transparent und verlässlich entwickelt werden. Als eines der führenden Wissenschaftsinstitute auf den Gebieten KI und Maschinelles Lernen werden wir deshalb unser Know-how bei der Entwicklung von Prüfverfahren für KI einbringen«, sagt Dr. Maximilian Poretschkin, Teamleiter KI-Absicherung und -Zertifizierung am Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS. »Eine Basis dafür wird unter anderem unser KI-Prüfkatalog bilden, den wir bereits vor zwei Jahren auf den Weg gebracht und mit Unternehmen erfolgreich erprobt haben.«

Mit sicherer und vertrauenswürdiger KI zum Vorreiter

Neben den Bedenken zum Verhältnis Mensch und Maschine trifft der große Innovationsschub für KI-basierte Anwendungen und Services aktuell noch auf die Frage, wie sicher, nachhaltig und inklusiv KI-Systeme sind. Diese Lücke will MISSION KI schließen. »Mit anspruchsvollen Qualitäts- und Prüfstandards  setzen wir uns für einen bewussten Umgang mit KI ein. Zugleich sorgen wir für faire und vergleichbare Marktbedingungen und verkürzen im besten Falle die Time-to-Market für digitale Innovationen«, sagt Hendrik Reese, Partner für Responsible AI und Projektverantwortlicher bei PwC Deutschland. »So fördern wir den Wirtschafts- und Digitalstandort Deutschland.«

Das geplante freiwillige KI-Gütesiegel soll zudem eine weitere Unsicherheit auflösen: Während Hochrisiko-KI-Anwendungen durch den EU AI Act sehr konkret reguliert werden, besteht für Nicht-Risiko-Anwendungen bislang nur eine Transparenzpflicht. Das Siegel kann auch hier die Sicherheit für private wie industrielle Anwender*innen erhöhen sowie Mindestanforderungen und Marktstandards etablieren.